Lehrfabrik in Löhne
Zukunftsweisende Einrichtung und Technik
Mit der Lehrfabrik Möbelindustrie ist in Löhne (Nordrhein-Westfalen) ein zukunftsweisendes Bildungszentrum entstanden, das gezielt auf die Bedürfnisse der regionalen Holz- und Möbelbranche eingeht. Im Herzen des neu entwickelten Bildungscampus bietet die Einrichtung praxisnahe Qualifizierungsmöglichkeiten auf höchstem technischem Niveau. Das Gebäude der Lehrfabrik entstand 2024 als innovativer Neubau mit einer Gesamtfläche von 3.700 Quadratmetern auf zwei Etagen. Die Lehrwerkstatt sowie die Technikräume befinden sich im Erdgeschoss; der erste Stock umfasst Lehrräume, Büros und Pausenräume. Nachhaltigkeit und hohe Wirtschaftlichkeit waren sowohl für die Bau- als auch die Nutzungsphase als entscheidendes Kriterium vorgegeben. Für die Planung und Umsetzung waren die Firmen Bienek GmbH und Brüninghoff GmbH & Co. KG verantwortlich.
Nachhaltige Wärmeversorgung mit innovativer Propan-Technologie
Daher ist die effiziente, klimaschonende Energieversorgung, insbesondere im Bereich der Heiztechnik, ein wesentlicher Faktor. Die Wahl fiel auf zwei hochmoderne, reversible TITAN Sky Hi HP Propan-Wärmepumpen von Swegon, die auf eine Vorlauftemperatur von 35 °C bei -7 °C Außentemperatur ausgelegt sind – ideal für die Fußbodenheizung in der großen Produktionshalle. Die Geräte sind sehr kompakt und haben durch die invertergeregelten Hubkolbenverdichter einen sehr hohen Wirkungsgrad. Die Entscheidung für R290 als Kältemittel wurde bewusst getroffen: Es gilt als besonders umweltfreundlich, effizient und zukunftssicher. Die Umsetzung war angesichts der Anforderungen im Mischgebiet mit Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe technisch anspruchsvoll. Eine aufwendige Schalleinhausung der Geräte sichert den leisen Betrieb und wurde bereits in der Planungsphase berücksichtigt. Die Auslegung mit zwei Geräten schafft Redundanz und erhöht die Betriebssicherheit. Damit ist die Lehrfabrik nicht nur ein Vorbild in Sachen Ausbildung, sondern auch ein Musterbeispiel für nachhaltige Gebäudetechnik.
Klimadecken für behagliche Lernräume
Die Planung und Umsetzung der Heiz- und Kühllösung erfolgte in enger Abstimmung mit allen Projektbeteiligten. Die Wärmepumpentechnik wurde bis zur Schnittstelle am Plattenwärmetauscher geliefert – von dort aus übernimmt die interne Gebäudeinstallation. Bei der Klimatisierung der Innenräume entschied man sich für Aquilo-Klimadeckensysteme von Swegon und ein externes Zentrallüftungsgerät. Insgesamt wurden 219 Deckenplatten montiert, die zu modularen Heiz-/Kühlsegeln zusammengefasst sind – jeweils zwei bis drei Platten bilden ein Segel. Mit einem typischen Belegungsgrad von rund 60 % der Deckenfläche sorgen sie für eine gleichmäßige Temperierung, während abgependelte Leuchten den architektonischen Rhythmus ergänzen. Die Systeme arbeiten mit besonders niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen, was ihre Energieeffizienz zusätzlich steigert. Sowohl in Büro- und Besprechungsräumen als auch in Laborbereichen gewährleisten die Klimadecken zugfreie, behagliche Raumluftbedingungen nach den einschlägigen Komfortkriterien.
Fein abgestimmte Technik bis ins Detail
Die Segel wurden individuell auf die Raumgeometrien und das Beleuchtungskonzept abgestimmt – teils mit Längen bis zu 7,5 Metern. Auch bei besonderen konstruktiven Anforderungen, etwa der Abhängung an Trapezblechen mit Sicken, wurde eine passgenaue Lösung entwickelt. Die mechanische Zuluft wird unauffällig über die Decken integriert, wodurch eine klare und aufgeräumte Raumoptik entsteht. Jedes Segel ist einzeln regelbar, was eine bedarfsgerechte Temperierung und hohe Energieeinsparungen ermöglicht. In Summe bilden Wärmepumpen und Klimadecken ein hocheffizientes Gesamtsystem, das Komfort, Nachhaltigkeit und Design perfekt vereint – und damit auch als technisches Lehrbeispiel im täglichen Ausbildungsbetrieb dient.
Ein leises Kraftpaket für die Fachkräfte von morgen
Der Erfolg der Anlage lässt sich nicht nur an ihrer Leistung, sondern auch an der Zufriedenheit vor Ort messen. Die besonders leise Betriebsweise war für die Lehrfabrik ein entscheidendes Kriterium, denn die Nähe zu Wohnbebauung machte dies unerlässlich. Die Begeisterung für die nahezu geräuschlose Arbeitsweise war bereits bei der Inbetriebnahme spürbar: „Man hört sie kaum – das ist wirklich beeindruckend“, lautete ein Kommentar aus dem Projektteam. Inzwischen hat sich die Propan-Technologie im Markt etabliert, doch zum Zeitpunkt der Planung war sie noch ein echtes Novum. Dass die Lehrfabrik als eine der ersten Einrichtungen in der Region auf dieses System setzte, unterstreicht ihren Anspruch, Innovation nicht nur zu lehren, sondern auch zu leben. So zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie moderne Gebäudetechnik und zukunftsorientierte Ausbildung Hand in Hand gehen können – leise, effizient und nachhaltig.